Dienstag, 2. Juni 2009

Pflegende Angehörige brauchen eine Auszeit

Untersuchungen haben gezeigt, dass pflegende Angehörige mit seelischen, körperlichen und sozialen Belastungen zu rechnen haben. Es besteht die Gefahr, sich zu überarbeiten, man fühlt sich ausgebrannt. Heikel ist es, auf Dauer allein zu pflegen. Betroffene berichteten darüber, dass sie nicht mehr abschalten konnten. Sie entwickelten teilweise Aggressionen gegenüber anderen Familienmitgliedern, die nicht bei der Pflege halfen und über ihre Zeit frei verfügen konnten.

Es ist jedoch für die betreuende Person wichtig, eine Abgrenzung zu finden. Was schaffe ich, was schaffe ich nicht? Wo kann ich mir Hilfe holen? Gibt es die Möglichkeit, stundenweise eine Pflegekraft ins Haus zu holen? Kann ich den Angehörigen teilweise in eine Tagesbetreuung geben? Oder nehme ich das Programm zur Entlastung pflegender Angehöriger in Anspruch, wie das zum Beispiel der Pflegedienst ISL anbietet? (Tel. 0810-24 24 07)

Mentale Unterstützung
Neben dem persönlichen Gespräch mit anderen Angehörigen, dem Hausarzt, mit Sozialarbeitern oder diplomierten KrankenpflegerInnen kann auch eine Selbsthilfegruppe für pflegenden Angehörige sehr unterstützend wirken. Darüberhinaus gibt es gute Bücher, die wertvolle Erfahrungen aus dem Pflegealltag vermitteln und bei den praktischen Fragen helfen können.

Die pflegenden Angehörigen sollten auch darauf achten, dass sie nicht zu sehr sozial isoliert leben. Eine zu enge Fixierung auf den zu Pflegenden unter gleichzeitigem Verlust der eigenen bisherigen sozialen Beziehungen führt letztlich zu einem Zustand des Ausgebranntseins, der sowohl dem zu Pflegenden und der Pflegeperson schadet oder sogar eine weitere Betreuung unmöglich macht. In diesem Sinne lohnt es sich, die regional angebotene Beratung für pflegende Angehörige anzunehmen, sich entsprechend vorzubereiten und die Zeit der Pflegetätigkeit als eine besondere menschliche Chance zu sehen. Pflegetelefon Tel. 0800-201 622

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