Dienstag, 12. Mai 2009

Den Pflegeberuf aufwerten

In den nächsten Jahren werden mehr Menschen gebraucht, die im Bereich Pflege und Betreuung tätig werden. Darüber sind sich die Experten einig. Ob sich jedoch unter den jetzigen Rahmenbedingungen genug Pflegekräfte finden werden, ist äußerst fraglich.

Welche Arbeitsbedingungen prägen den Pflegealltag heute? Es ist ein sehr herausfordernder Beruf. Die finanzielle Abgeltung ist meist eng bemessen und das gesellschaftliche Ansehen des Berufsstandes wird nicht sehr hoch bewertet.
Daraus ergeben sich mehrere Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Situation. Wichtig ist ein neue Einschätzung dieser Tätigkeit, die einen direkten Dienst am Menschen leistet. Erkennt man den Wert dieser Tätigkeit, wird es auch leichter sein, das entsprechende Budget dafür aufzutreiben. Anders als in der Krankenversicherung erfolgt die Finanzierung der Pflege direkt aus Steuergeldern. Das sollte geändert werden. Es gilt ein eigenes Finanzierungsmodell für den Pflegebereich zu etablieren.

Pflege als Jobchance
Die Entwicklung des Pflegebereiches bietet in Zukunft ein wichtiges Potential für den Arbeitsmarkt. Mit der Verbesserung der Rahmenbedingungen würde dieser Beruf für Menschen, die in Österreich leben, eine Jobchance bieten, die auch angenommen wird. Das Wirtschaftsforschunginstitut (WIFO) umschreibt die gegenwärtigen Kosten in diesem Bereich wie folgt: Etwa 1,6 Milliarden Euro macht das Bundespflegegeld aus, 300 Millionen Euro die Landespflegegelder, ca. 1 Milliarde Euro wird in Spitälern und Heimen für Pflege aufgewendet und 400 Millionen Euro entfallen auf ambulante Dienste. Das ergibt in Summe 3,3 Milliarden Euro pro Jahr.

Das WIFO entwirft mehrere Szenarien wie sich das Volumen des Pflegemarktes bis 2030 entwickeln könnte. Geht man von einem Mittelwert der Einschätzung aus, würde sich der Pflegekostenanteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) von derzeit 1% Prozent auf 2% verdoppeln.

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